Nachdem ich mich nun nach über einem Jahr Pause wieder etwas häufiger hier im Photoblog betätige, wird sicher dem einen oder anderen Leser schon bald auffallen, dass sich der Fokus in meiner Fotografie etwas verändert hat. Diejenigen, die mir drüben auf flickr folgen, haben es schon lange gemerkt: Ich fotografiere jetzt wesentlich mehr Hunde als Menschen. Tatsächlich ist es sogar so, dass ich kaum noch Menschen fotografiere.
Bevor sich also jemand wundert, möchte ich hier nur kurz feststellen, dass das keine bewusste Entscheidung war, sondern dass es gewissermassen einfach so geworden ist. Oder, präziser ausgedrückt: Mehrere voneinander unabhängige Vorkommnisse haben dazu geführt, dass die Bereiche Landschaft und Hunde jetzt einen größeren Stellenwert bei mir einnehmen.
Erstens gab es vor zwei Jahren eine Zeit, in der gleich mehrere Modelle hintereinander Shootings haben platzen lassen, indem sie einfach nicht zum vereinbarten Termin erschienen. Natürlich ohne vorher abzusagen. Und bei der letzten (genau, Silke, Du bist gemeint) hatte ich die Nase dann endgültig und gestrichen voll.
Ungefähr zur gleichen Zeit trat ein neues Familienmitglied in unser Leben – nämlich Buba, unsere bulgarische Schönheit aus dem Tierschutz. Buba ist eine ebenso bemerkenswerte wie schöne wie eigene Hündin, die in der Folgezeit einen großen Teil unserer Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, und von der wir uns schon sehr bald nicht mehr vorstellen konnten, jemals ohne sie gelebt zu haben.
In der Folgezeit lernten wir viele neue Menschen und viele neue Hunde kennen, denn viele von Bubas Töchtern und Söhnen waren in die (mehr oder weniger nahe) Umgebung vermittelt worden, und auch beschäftigten wir uns, beeinflusst durch Bubas Geschichte, sehr viel mehr mit Tierschutz als wir es vorher getan hatten… da störte es wenig, wenn sich die letzten paar Model-Kartei-User nicht an Grundregeln des menschlichen Miteinander hielten, denn wir waren eh anderweitig beschäftigt.
Tja, und irgendwie fehlt es mir nicht so sehr, Menschen zu fotografieren. Ok, ich geb’s zu, manchmal spürte ich noch einen kleinen Stich, wenn ich beispielsweise auf facebook wieder mal Zeuge wurde, wie phantasielose Leute mit teurem Equipment glattgebügelte Allerweltsportraits von anderen phantasielosen Leuten anfertigten, die dann im Gegenzug unendlich dankbar und stolz für die so entstandene vermeintlich große Fotokunst waren… aber, ganz ehrlich, irgendwann tat auch das nicht mehr sonderlich weh.
Und so ist es nun. Die Dinge ändern sich, und sie werden das auch weiterhin tun.
P.S.: Klar fotografiere ich auch weiterhin Menschen, wenn sie das wollen. Aber ganz allgemein find ich Hunde momentan wesentlich stressfreier. Sie organisieren sich nicht auf seltsamen Community-Webseiten, sie lassen keine Termine platzen, und vor allem tun die meisten genau das Richtige, wenn ein Fotograf mit dem Alias “DigitalDreamsART (neue 5DMK3)” (oder so ähnlich) mit Stativen, drei-Wege-Neigern, Striplights, Softboxen, Schminkabteilung und 16-Kern-Retusche-Workstation ankommt, sein Equipment aufstellt und tolle Bilder machen möchte: Sie flüchten.