Wen interessiert es, wenn sich steinreiche Leute gegenseitig Schlösser und Burgen abkaufen?
Anscheinend jede Menge Leute, anders lässt sich die Flut der Zugriffe auf dieses Blog via Google-Suche nach “Jagdschloss Calmuth” nicht erklären.
Erschreckenderweise sind das mehr Zugriffe als bisher das ganze Jahr… und das alles nur, weil gestern die Zeitung mit den großen Buchstaben und den leicht bekleideten Frauen auf Seite drei darüber berichtet hat, dass ein steinreicher Unternehmer einem steinreichen Showmaster eine Menge Geld gegeben hat.
Im Prinzip haben sich die Zeiten eben seit unserem alten Kaiser Wilhelm (der mit dem Bart!) nicht mehr groß geändert, und das gemeine Volk hat eben ein lebhaftes Interesse daran, was die oberen 100 wohl so treiben, wenn er nicht gerade mittels gleichermaßen Wahrnehmen und Nicht-Wahrnehmen seiner Bürgerpflicht dafür sorgt, dass sich niemals irgendwo etwas ändert.
Und da massenbelichtungswaffen.de schon immer gerne darauf gehört hat* was sich das Publikum wünscht, präsentieren wir hiermit stolz* eine exklusive* Sonderausgabe unseres beliebten WebZines*, rund um unsere historische Fototour durch das Calmuth-Tal vor drei Jahren. Wenn schon alle nach Calmuth suchen, bitte schön, geben wir ihnen Calmuth:
An dieser Stelle ist es vielleicht angebracht, Sie, den lieben Leser, darauf hinzuweisen, dass Sie auch im weiteren Verlauf dieses Artikels keine exklusiven Fotos von Gottschalks Burg und seines Schlafzimmers zu sehen bekommen werden.
Und auch nicht von Asbeck wie er gerade auf die Jagd geht und seine Ländereien überblickt. Sollte das also Ihre Motivation gewesen sein, so möchte ich Ihnen vorschlagen, ganz schnell woanders hin zu gehen.
Aber eine nette Anekdote möchte ich an dieser Stelle trotzdem gerne los werden. Wir erfuhren sie auf unseren Reisen durch Unkelbach und die umliegenden Wälder von den dort Einheimischen.
Als Frank Asbeck das Calmuth-Areal vor ein paar Jahren erwarb, war es eine seiner ersten Amtshandlungen, einen schönen, großen, grünen Zaun um das gesamte Gelände herum aufzustellen – und damit die umliegenden Dörfer vom alten Steinbruch, den drei zugehörigen Seen und aus den Wäldern auszusperren, welche Besucher aus nah und fern bis dahin sehr gerne zum Spazierengehen, Baden, Picknicken und Gute-Zeiten-Haben genutzt hatten.
Man kann sich nun vorstellen, dass diese Aktion bei den Ureinwohnern nicht auf ausgesprochene Gegenliebe stieß. Zwar war das Baden in den Seen (natürlich) verboten, aber das änderte nichts daran, dass es jeder gerne tat; an heißen Sommertagen glich der ehemalige Verladeplatz des ehemaligen Steinbruchs eher dem Parkplatz eines Einkaufszentrums zu Stoßzeiten als einem Gebiet, in dem alles strengstens verboten ist.
Und so lieferten sich die Ansässigen und der neue Lehnsherr ein paar Monate lang ein ganz wunderbares Katz-und-Maus-Spiel. Mit Demontieren des Zaunes, Wieder-Montieren des Zaunes, Löcher-in-den-Zaun-Schneiden, Zaun-Erneuern, und so weiter und so fort. Bis irgendeine öffentliche Stelle entschied, dass es überhaupt keine Baugenehmigung für diesen Zaun gibt, oder so ähnlich. Seitdem steht der Bau des Zaunes still, und teilweise ist er auch schon wieder abgetragen, und zumindest letzten Sommer planschten die Hundertschaften in den Seen wie eh und je.
Bis irgendjemandem was Neues einfällt.
Ihr nimmermüdes und hippes Zeitgeist-WebZine massenbelichtungswaffen.de wird auf jeden Fall am Ball bleiben.
Dieser Artikel ist Björn D. gewidmet, mit dem zusammen ich damals das Tal entdeckt habe.
Auf Dich, Björn, wo auch immer Du gerade bist. Und all der wirklich dumme und unnötige Scheiß, der zwischen uns passiert ist, ist vergeben und vergessen.
Ganz gut das sich die Leibeigenen heutzutage nicht mehr alles gefallen lassen :)
Naja, wobei sich die Kosten so einer Zaun-Aufbau-Und-Wieder-Abreiß-Aktion für einen Asbeck ungefähr so anfühlen, wie wenn unsereins einen Brief für 58ct wegschickt und der dann mit “Annahme verweigert” zurück kommt…
hab ich was verpasst??? (die bilder sind grossartig – wenn ich das so sagen darf!)
Nööö, wirklich verpasst würde ich das nicht nennen. Hab mich nur heute morgen gewundert, wo die ganzen Pageviews herkommen…
http://www.spiegel.de/panorama/leute/luxus-immobilie-am-rhein-solarworld-chef-kauft-gottschalks-schloss-a-879828.html
Offentlich reicht allein die Erwähnung von Jagdschloss Calmuth aus, um die Leute dazu zu bringen, wie verrückt “Jagdschloss Calmuth” zu googeln… und da ich dasselbe vor ein paar Jahren, unwissend worum es sich überhaupt handelte, per Fototour besucht habe, landen die Leute hier…
aaaah ja, schnell noch geld aus der firma ziehen – bei 1mrd. schulden sind 5 mio doch peanuts… aber es wird ja dann vielleicht ein ähnlich schöner “lost place”….
Das ist ja das, was mich total wurmt bei der Geschichte… hätte ich das Ding nur früher schon entdeckt. Bevor das Camuth-Tal zum Milliardärspielplatz umgebaut wurde, stand das Schloss Ewigkeiten leer; und mit all dem Equipment der Internationalen Film-Union war das ein irrsinniger Platz…: http://www.vlannert.de/Lannert/gallery4.html. Mist. Und ich war zu spät, und zwar nur ein paar Monate. Mistmistmist. Was man da drin an Shootings hätte machen können… *heul*.
:-) – that´s life!
danke für den link, die bilder sind beeindruckend – ich weiß was ich heute abend in ruhe geniesse!
Lese ich aus dem ersten Absatz Neid heraus?
Keine Ahnung was Du herausliest. Wenn Du magst kannst Du auch gerne den Wetterbericht für die nächsten zwölf Monate herauslesen, oder das endgültige Rezept für Gurkensalat. Ich kann für mich nur sagen dass ich es sicherlich nicht mit Neid geschrieben habe ;-)
Tolle Bilder, da habt Ihr durch Zufall einen für unsere Region berühmten Lost Place noch rechtzeitug entdeckt. Ich war 2012 leider zu spät, es wurde bereits einiges abgerissen, teilweise neu gebaut, überall standen Baufahrzeuge und besagte Zäune versperrten den näheren Zugang.
Danke Dir… naja, das Ding war mal noch viel “lost place”-mässiger als es inzwischen ist; und jetzt kommt man soweit ich weiss ja gar nicht mehr ran…
Interessante Fotos und Geschichte.
Schade das du dich so herablassend über die Besucher äußern musst, die die äußerst verwerfliche Idee hatten, – nach der Lektüre eines Spiegel-Online Artikels- , das Web dazu zu benutzen wofür es geschaffen wurde: sich Hintergrundinformationen zu beschaffen. In diesem Fall: “Jagdschloss Calmuth” zu googlen.
Deine geheuchelte “Huch all diese Aufmerksamkeit, das ist mir aber unangenehm” – Attitüde würde ich mir auch gleich mal schenken. Nicht glaubwürdig.
Ein öffentliches Blog betreibt man, weil man gelesen werden will. Dein Sendungsbewusstsein ist exakt das gleiche wie das eines Bildredakteurs. (Nur kannst du dich noch nicht mal darauf herausreden das du ja damit Geld verdienen müsstest.)
Wenn du ein Indie-Blog für sorgfältig ausgewählte Leute die dir genehm sind machen willst, dann mach die Seite mit einer Passwortauthenzifizierung einfach für alle anderen dicht. Das wäre glaubwürdig. Falls nicht, sieh ein das du eine aufmerksamkeitsgeile Klickhure bist, wie wir alle die irgendwas im Netz posten und spar dir das überhebliche Getue.
Tja, wie heisst es so im Englischen so schön?
“Opinions are like arseholes, everyone has one”
P.S.: Wenn Du Deine (opinion) das nächste Mal nicht hinter “nomail@herenever.cum” versteckst, dann diskutiere ich vielleicht sogar mit Dir. Aber nur vielleicht.
Ach, Herr K. ärgere Dich nicht über so einen Troll. Seine Freude ist es wenn sich ein Thread mit ihm beschäftigt. Ignorieren ist das Beste.
Zum Thema Baden: Zumindest ein See war letztes Jahr so überdüngt, dass an seinem Rand die Grünalgen lustig vor sich hinblubberten und zig Fische an den Zehen knabberten, wenn man im Wasser stand. Herr Asbeck kennt sich übrigens auch gut mit der Fischwirtschaft aus. Nur mal so nebenbei.