Gestern habe ich also ganz offiziell mit meinem OCOLOY-Projekt angefangen. Grob gesagt bedeutet das: Eine Kamera, ein Objektiv, ein Jahr lang.
Und so funktioniert das Ganze genau (die Regeln sind fast 1:1 von Mike Johnston übernommen und wurden nur leicht erweitert, um dieses Blog mit einzubeziehen):
- Ab dem 1.1. werde ich jeden Tag die gleiche Kamera mit dem gleichen Objektiv dabei haben und mindestens drei bis fünf Minuten lang Fotos machen. Kann natürlich auch länger werden, wenn es gut läuft.
- Ab dem 1.2. wird jeden Tag genau ein einziger Ausdruck in immer der gleichen Grösse angefertigt… von einem der Shootings, die bis dahin stattgefunden haben. Und zwar von demjenigen, das mich am meisten inspiriert hat. Am besten ein relativ Kürzliches… d.h., wenn vor einer Woche was tolles war, dann nehme ich das. Wenn nicht, dann gehe ich zwei Wochen zurück.
- Jeder Ausdruck wird mit einem Datum versehen und wird mit einem Reißnagel an die Wand geheftet. Dort bleibt er dann 1-5 Tage. Wenn die um sind (oder ich ihn nicht mehr sehen möchte) kommt er weg und in eine Box. Ein Bild das einmal ausgedruckt wurde, wird nicht erneut bearbeitet und nochmal ausgedruckt. Es wird nicht mehr angefasst.
- Ab dem 1.2 wird jeden Tag der aktuelle Ausdruck hier im Blog veröffentlicht… bis zum Februar 2017.
Als Kamera wird mir die Sony A7 dienen… und zwar, weil sie sehr klein und leicht und mit einem sehr fähigen Vollformat-Sensor ausgestattet ist. Leider bietet sie, wie schon an anderer Stelle erwähnt, auch ein paar bedienungstechnische Unzulänglichkeiten… aber eines der Ziele des Projektes ist schließlich auch, sich mit seiner Kamera besser anzufreunden.
Mein Objektiv für die nächsten 365 Tage wird das Carl Zeiss / Sony Sonnar T* FE 1,8/55 ZA sein… und zwar, weil es schlicht und einfach eine ganz großartige, durch und durch scharfe Festbrennweite mit wundervollem Bokeh ist, die keine für mich irgendwie erkennbaren Mängel besitzt. Und wenn die Kamera schon ein wenig, ähem, challenged ist, dann kann es nicht schaden, sie mit einer wundervollen Optik auszustatten.
Wenn mir das Leben die letzten paar Jahre irgendwas gezeigt hat, dann ist es, dass garantiert nicht alles so klappt wie man es sich vorgestellt hat.
Ich werde mich also bemühen, die ‘Spielregeln’ zu befolgen, aber es kann durchaus passieren, dass es mal nicht geht. Das Projekt ist ja nicht dazu da, sich selbst fürchterlich unter Druck zu setzen.
Bis zum ersten Februar ist ja noch ein bißchen Zeit… und damit das hier nicht wieder vollständig einschläft, werde ich bis dahin das eine oder andere unveröffentlichte Bild aus den letzten drei Dornröschenschlaf-Jahren veröffentlichen.
Den Anfang macht ein Portrait von der wundervollen Bittersuesz, die mir letztes Frühjahr bei einem der sehr selten gewordenen Shootings im Hause K. in einem Tannenwäldchen unweit unserer Burg Modell gestanden hat.
Ich bin sehr gespannt, am meisten freue ich mich jedoch auf die ausgedruckten Bilder an unseren Wänden!
Viel Spaß!
Ich musste mir an Silvester übrigens auch wieder das Dilemma anhören, ob man, wenn man hauptsächlich bezahlt auf Hochzeiten und privat das Kind fotografiert, jetzt das sehr geile 50mm-Objektiv gegen ein gebrauchtes 35mm-Objektiv eintauschen soll oder ob das ein Fehler wäre. Beide behalten ist leider finanziell keine Option.
Hmmmm… tjaaa… ich würde ja sagen, Hochzeiten fotografieren ist überhaupt keine Option ;-)
Ich bin auch sehr gespannt und denke so ganz öffentlich darüber nach ob ich nicht aufs Trittbrett steige und meinem emotionalen Megastau versuche zu entfotografieren.
Und wie sagt man so schön im englischen. We have to Ketchup!!!